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Konzernstruktur, -strategie und -steuerung

Hinsichtlich unserer Konzernstruktur, -strategie und -steuerung verweisen wir auf die Erläuterungen im zusammengefassten Lagebericht im Geschäftsbericht 2021. Aus Sicht des Konzerns führten die folgenden wichtigen Ereignisse in den ersten neun Monaten 2022 zu Änderungen bzw. Ergänzungen.

Konzernstruktur

Aufnahme neuer Gesellschafter in den Infrastrukturfonds DIV II. Im August und September 2022 hat die Digital Transformation Capital Partners neue Investoren in die Fondsgesellschaft Digital Infrastructure Vehicle II (DIV II) aufgenommen. Infolgedessen reduzierte sich der Anteil der Deutschen Telekom an der DIV II von 66,67 % auf 41,25 %, weshalb die Gesellschaft im dritten Quartal 2022 entkonsolidiert wurde. Der im Konzern verbleibende Anteil wird seitdem als assoziiertes Unternehmen nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen.

Veräußerung der T‑Mobile Netherlands. Die Deutsche Telekom und Tele2 haben am 6. September 2021 eine Vereinbarung mit WP/AP Telecom Holdings IV – einem Konsortium aus Private Equity Fonds, die von Apax Partners und Warburg Pincus beraten werden – zum Verkauf unserer Tochtergesellschaft T‑Mobile Netherlands unterzeichnet. Die Transaktion wurde am 31. März 2022 vollzogen, nachdem die notwendigen behördlichen Genehmigungen erteilt und weitere Vollzugsbedingungen erfüllt wurden. Der Verkaufspreis basiert auf einem Unternehmenswert von 5,1 Mrd. €. Der Barmittelzufluss – bezogen auf unseren Anteilsbesitz von 75 % – betrug 3,6 Mrd. €. Bei wirtschaftlicher Betrachtungsweise der Transaktion ergab sich ohne Berücksichtigung der teilweisen Verrechnung von konzerninternen Gesellschafterdarlehen sowie sonstiger konzerninterner Transaktionen ein Wertzufluss von 4,0 Mrd. €. Der aus dem Verkauf resultierende Entkonsolidierungsgewinn betrug 0,9 Mrd. €. Bis zum Vollzug der Transaktion war die Gesellschaft dem operativen Segment Group Development zugeordnet.

Erhöhung des Kapitalanteils an T‑Mobile US. Die Deutsche Telekom hat wie angekündigt einen Teil des Barmittelzuflusses aus dem Verkauf der T‑Mobile Netherlands für die weitere Erhöhung ihres Anteils an T‑Mobile US verwendet und am 12. April 2022 rund 21,2 Mio. Aktien der T‑Mobile US zu einem Kaufpreis von 2,4 Mrd. US‑$ (2,2 Mrd. €) von SoftBank erworben. Dazu hat die Deutsche Telekom einen weiteren Teil ihrer im Juni 2020 von SoftBank erhaltenen Aktienoptionen zum Kauf von Aktien der T‑Mobile US ausgeübt. Hieraus errechnet sich ein gewichteter Durchschnittspreis von rund 113 US‑$ je T‑Mobile US Aktie. Mit Abschluss der Transaktion hat die Deutsche Telekom ihren Anteil an T‑Mobile US um 1,7 Prozentpunkte erhöht.

Aktienrückkaufprogramm der T‑Mobile US. Am 8. September 2022 hat T‑Mobile US bekannt gegeben, dass der Verwaltungsrat (Board of Directors) ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von bis zu 14,0 Mrd. US‑$ für Stammaktien des Unternehmens bis zum 30. September 2023 genehmigt hat. Die Rückkäufe sollen aus verfügbaren Barmitteln und den Erlösen aus einer oder mehreren Emissionen von Schuldverschreibungen oder der sonstigen Aufnahme von Fremdkapital getätigt werden, je nach Bewertung der Marktbedingungen und sonstiger Faktoren durch das Unternehmen. Der genaue Zeitpunkt, der Preis und der Umfang der Rückkäufe stehen in Abhängigkeit zu den vorherrschenden Aktienkursen, den gesamtwirtschaftlichen Rahmen- und Marktbedingungen sowie sonstigen Erwägungen, und das Volumen könnte bis zum Ende des Jahres 2022 bis zu 3,0 Mrd. US‑$ umfassen. Bis zum 30. September 2022 hat T‑Mobile US im Rahmen dieses Programms rund 4,9 Mio. eigene Aktien im Volumen von 0,7 Mrd. US‑$ (0,7 Mrd. €) zurückerworben.

Gemeinschaftsunternehmen GlasfaserPlus mit IFM. Die Deutsche Telekom hatte am 5. November 2021 den Einstieg von IFM Global Infrastructure Fund – der durch IFM Investors beraten wird – mit einer Beteiligung von 50 % an der Ausbaugesellschaft GlasfaserPlus bekannt gegeben. Der Verkauf eines 50 %-Anteils an GlasfaserPlus wurde am 28. Februar 2022 vollzogen, nachdem die EU-Kommission die Transaktion am 25. Januar 2022 genehmigt hatte und die restlichen Vollzugsbedingungen erfüllt wurden. Der Verkaufspreis beläuft sich auf 0,9 Mrd. €, welcher zur Hälfte mit Abschluss der Transaktion gezahlt wurde und dessen verbleibender Anteil sukzessive bei Erreichung bestimmter Ausbaufortschritte entsteht. Das entstandene Gemeinschaftsunternehmen soll bis 2028 4 Mio. zusätzliche gigabitfähige FTTH-Anschlüsse im ländlichen Raum und in Fördergebieten ausbauen. Infolge des nach Rechnungslegungssicht aus der Transaktion resultierenden Verlusts der Beherrschung über die GlasfaserPlus-Gesellschaften wurden diese zum 28. Februar 2022 entkonsolidiert. Der hieraus entstandene Entkonsolidierungsgewinn betrug 1,7 Mrd. €. Bis zum Vollzug der Transaktion waren die Gesellschaften dem operativen Segment Deutschland zugeordnet. Die Anteile an dem Gemeinschaftsunternehmen werden unter Anwendung der Equity-Methode im operativen Segment Deutschland in den Konzernabschluss einbezogen.

Verlagerung des Security-Geschäfts. Mit Wirkung zum 1. Juli 2022 hat die Deutsche Telekom ihre Tochtergesellschaft Deutsche Telekom Security GmbH und das Security-Geschäft in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Ungarn und der Slowakei vom operativen Segment Systemgeschäft in das operative Segment Deutschland überführt, um unsere Konzernstrategie im Feld „Führend bei Geschäftskunden-Produktivität“ konsequent umzusetzen. Zum dritten Quartal 2022 wurden in den beiden betroffenen Segmenten die Vorjahreswerte der operativen Entwicklung, der Mitarbeiterentwicklung sowie des Auftragseingangs rückwirkend angepasst.

Darüber hinaus werden die folgenden Transaktionen die Segment- und Organisationsstruktur der Deutschen Telekom zukünftig verändern:

Vereinbarung mit DigitalBridge und Brookfield über GD Towers. Am 13. Juli 2022 hat die Deutsche Telekom mit DigitalBridge und Brookfield eine Vereinbarung über den Verkauf von 51,0 % der Anteile an den Gesellschaften des Funkturmgeschäfts in Deutschland und Österreich im operativen Segment Group Development (GD Towers) geschlossen, der noch nicht vollzogen ist. Der vorläufige Verkaufspreis basiert auf einem Unternehmenswert von 17,5 Mrd. €. Der geschätzte Barmittelzufluss aus der Transaktion wird voraussichtlich 10,9 Mrd. € betragen. Der bei der Deutschen Telekom verbleibende Anteil von 49,0 % ermöglicht es, an künftigen Wertsteigerungen der GD Towers zu partizipieren. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt notwendiger regulatorischer Genehmigungen. Der Abschluss der Transaktion wird zum Jahresanfang 2023 erwartet. Nach Vollzug der Transaktion wird die Deutsche Telekom die veräußerte passive Netzinfrastruktur in Deutschland und Österreich größtenteils zurückmieten, was Telekom Deutschland und T‑Mobile Austria ermöglicht, ihre Netzführerschaft im Mobilfunk fortzusetzen.

Weitere Informationen zu der Vereinbarung mit DigitalBridge und Brookfield über das Funkturmgeschäft des Konzerns in Deutschland und Österreich sowie dem Ausweis der GD-Tower-Gesellschaften als aufgegebener Geschäftsbereich finden Sie im Abschnitt „Veränderung des Konsolidierungskreises und sonstige Transaktionen“ im Konzern-Zwischenabschluss.

Vereinbarung mit Cogent über den Verkauf des Wireline Business in den USA. Am 6. September 2022 hat T‑Mobile US mit Cogent Infrastructure (Cogent) eine Vereinbarung über den Verkauf des glasfaserbasierten Festnetz-Geschäfts der T‑Mobile US (Wireline Business) geschlossen. Die Vereinbarung sieht vor, dass Cogent alle Anteile an der Gesellschaft übernimmt, die sämtliche Vermögenswerte und Schulden im Zusammenhang mit dem glasfaserbasierten Festnetz der ehemaligen Sprint hält. Der Verkaufspreis beläuft sich auf 1 US‑$, vorbehaltlich der im Kaufvertrag festgelegten üblichen Anpassungen. Darüber hinaus verpflichtet sich T‑Mobile US bei Abschluss der Transaktion eine Vereinbarung über IP-Transitdienste abzuschließen, gemäß der T‑Mobile US insgesamt 700 Mio. US‑$ an Cogent zahlen wird. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt von behördlichen Genehmigungen und weiterer Vollzugsbedingungen. Die Vermögenswerte und Schulden des Wireline Business werden zum 30. September 2022 in der Konzern-Bilanz als „zur Veräußerung gehalten“ ausgewiesen. Der Abschluss der Transaktion wird im zweiten Halbjahr 2023 erwartet.

Konzernsteuerung

Darstellung GD Towers aus Steuerungssicht. Am 13. Juli 2022 hat die Deutsche Telekom mit DigitalBridge und Brookfield eine Vereinbarung über den Verkauf von 51,0 % der Anteile an GD Towers geschlossen, der noch nicht vollzogen ist. Daher wird seit dem dritten Quartal 2022 die Geschäftseinheit GD Towers im Konzern-Zwischenabschluss als aufgegebener Geschäftsbereich ausgewiesen. Im Konzern-Zwischenlagebericht stellen wir die Ertragslage aus Steuerungssicht jedoch weiterhin inklusive der Beiträge von GD Towers dar. Eine Überleitung der in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Beträge auf die steuerungsrelevanten finanziellen Leistungsindikatoren kann der nachfolgenden Tabelle entnommen werden:

in Mio. €

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Q1-Q3 2022

davon: fortzuführende Geschäfts­bereiche

davon: aufgegebener Geschäfts­bereich

Q1-Q3 2021

davon: fortzuführende Geschäfts­bereiche

davon: aufgegebener Geschäfts­bereich

Konzernumsatza

 

84.613

84.453

160

79.164

79.014

150

Service-Umsatza

 

68.227

68.227

0

61.448

61.448

0

EBITDA

 

33.441

32.741

700

31.298

30.653

645

Abschreibungen auf aktivierte Nutzungsrechte

 

(5.260)

(5.159)

(101)

(4.154)

(4.006)

(148)

Zinsaufwendungen für die passivierten Leasing-Verbindlichkeiten

 

(1.096)

(1.073)

(23)

(830)

(811)

(19)

EBITDA AL

 

27.085

26.509

576

26.313

25.836

478

EBITDA AL-wirksame Sondereinflüsse

 

(3.159)

(3.158)

(1)

(2.010)

(2.005)

(5)

EBITDA AL (bereinigt um Sondereinflüsse)

 

30.244

29.667

577

28.323

27.841

483

Abschreibungen

 

(21.357)

(21.165)

(192)

(20.625)

(20.345)

(280)

Betriebsergebnis (EBIT)

 

12.085

11.576

509

10.672

10.308

364

Finanzergebnis

 

(2.574)

(2.577)

3

(3.661)

(3.512)

(149)

Ergebnis vor Ertragsteuern

 

9.510

8.998

512

7.011

6.796

215

Ergebnis je Aktie (unverwässert/verwässert)

1,41

1,34

0,06

0,78

0,75

0,03

Bereinigtes Ergebnis je Aktie (unverwässert/verwässert)

1,43

1,36

0,07

0,97

0,94

0,03

a

Aufgrund der Prinzipal/Agent-Methodenänderung bezüglich der Erfassung von Brutto- vs. Nettoerlösen zum dritten Quartal 2022 wurden die Vorjahreswerte rückwirkend angepasst.

Definitionserweiterung beim Service-Umsatz. Seit dem 1. Januar 2022 werden bestimmte Kundengebühren im operativen Segment USA, v. a. vor dem Hintergrund der besseren Vergleichbarkeit mit dem nach US-GAAP ermittelten Service-Umsatz der T‑Mobile US, und weitere Erlöse untergeordneter Größenordnung, v. a. in den operativen Segmenten USA und Systemgeschäft, in unseren Service-Umsatz einbezogen. Hierdurch erhöht sich der Service-Umsatz in der Berichtsperiode um 1,2 Mrd. €. Die Vorjahreswerte wurden nicht rückwirkend angepasst.

Verbesserung des Rating-Ausblicks. Am 22. April 2022 hat die Rating-Agentur Standard & Poor’s den Rating-Ausblick für die Deutsche Telekom AG von „stabil“ auf „positiv“ angehoben und zudem das Langfrist-Rating mit „BBB“ bestätigt. Eine Verbesserung des Langfrist-Ratings hält Standard & Poor’s innerhalb der nächsten zwei Jahre für möglich.

Governance

Vorstand. Mit Beschluss vom 15. Dezember 2021 hat der Aufsichtsrat der Deutschen Telekom AG die Bestellung von Herrn Timotheus Höttges zum Vorstandsvorsitzenden zum 31. Dezember 2021 aufgehoben und Herrn Höttges für die Zeit vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2026 zum Vorstandsvorsitzenden wiederbestellt.

Aufsichtsrat. Bei der Hauptversammlung am 7. April 2022 haben die Aktionäre der Deutschen Telekom AG Herrn Dr. Frank Appel zum Mitglied des Aufsichtsrats der Deutschen Telekom AG gewählt. Im Anschluss daran hat der Aufsichtsrat Herrn Dr. Appel zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden, als Nachfolger des mit Ablauf der Hauptversammlung aus dem Aufsichtsrat ausscheidenden Herrn Prof. Dr. Ulrich Lehner, gewählt.

FTTH – Fiber to the Home
(engl.) – Glasfaser bis ins Haus. Als FTTH bezeichnet man in der Telekommunikation das Verlegen von Glasfaser-Kabeln bis in die Wohnung des Kunden.
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IP – Internet Protocol
Herstellerneutrales Transport-Protokoll der Schicht 3 des OSI-Referenzmodells für die netzüberschreitende Kommunikation.
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