Risiko- und Chancensituation

Im Folgenden werden die wesentlichen Ergänzungen und neuen Entwicklungen zu der im zusammengefassten Lagebericht im Geschäftsbericht 2019 dargestellten Risiko- und Chancensituation ausgeführt. Ferner wird auf den „Haftungsausschluss“ am Ende dieses Berichts verwiesen.

Die Coronavirus-Pandemie hat sich zu einer globalwirtschaftlichen Krise entwickelt. Die Auswirkungen auf die Telekommunikationsbranche sind durch höhere Nachfrage nach bestimmten Telekommunikationsdienstleistungen nicht so gravierend wie in anderen Branchen. Es besteht weiterhin Unsicherheit darüber, wie stark die Geschäftstätigkeit und damit die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Deutschen Telekom insgesamt, abhängig von der weiteren Entwicklung der Coronavirus-Pandemie, betroffen sein könnte. Zum Beispiel könnten mögliche neue Reisebeschränkungen, Shop-Schließungen oder Lieferkettenunterbrechungen zu weiteren Rückgängen des - und Visitoren-Volumens oder rückläufigen Endgeräteverkäufen und einer geringeren Anzahl von Vertragsabschlüssen führen. Zusätzlich kann das Großkundengeschäft z. B. durch aufgeschobene oder revidierte Kundenentscheidungen weiter zurückgehen. Darüber hinaus sind erhöhte Forderungsausfälle im Privat- und Geschäftskundenbereich nicht auszuschließen. Die Deutsche Telekom hat Kosteneinsparmaßnahmen zur Mitigation möglicher Ergebniseffekte aufgesetzt. Die Coronavirus-Pandemie wirkt sich negativ auf die konjunkturellen Unternehmensrisiken des Konzerns aus. In den operativen Segmenten USA, Deutschland und Europa erhöhte sich die Risikobedeutung in den ersten drei Quartalen 2020 von „gering“ auf „mittel“.

Der Zusammenschluss von T‑Mobile US und Sprint wurde am 1. April 2020 vollzogen. Die Umsetzung des Zusammenschlusses stellt T‑Mobile US vor komplexe Herausforderungen, die erfolgreich bewältigt werden müssen, um die geplanten Synergien zu erzielen und die vereinbarten Auflagen der Behörden zu erfüllen. Die Zusammenführung beider Unternehmen zur neuen T‑Mobile US betrifft alle betrieblichen Bereiche; Beispiele sind die Zusammenführung der Mobilfunknetze sowie der IT- und Techniklandschaft, das Kunden-Management, der Vertrieb, das Personal-Management, die Logistik und das Kontrollumfeld. Gleichzeitig wird es u. a. notwendig sein, die mit den Kartell- und Regulierungsbehörden vereinbarten Auflagen wie z. B. der Federal Communications Commission (FCC), des US-amerikanischen Justizministeriums Department of Justice (DoJ), der Aufsichtsbehörden diverser US-amerikanischer Bundesstaaten sowie des Committee on Foreign Investment in the United States (CFIUS) zu erfüllen. Mit der Veräußerung des -Geschäfts von Sprint sowie der Bestätigung einer Vereinbarung zur Veräußerung von Spektrum an DISH wurde zum 1. Juli 2020 bereits eine entscheidende Auflage der US-Behörden für die Genehmigung der Fusion erfüllt. Um die mit der Integration verbundenen Herausforderungen zu reflektieren, haben wir die Risikobedeutung der Risikokategorie „Risiken aus Markt und Umfeld USA“ seit dem ersten Halbjahr 2020 auf „hoch“ angehoben.

Einschätzung zur Gesamtrisikosituation

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts sind in unserem Risiko-Management-System, wie auch nach Einschätzung unseres Managements, keine wesentlichen Risiken absehbar, die den Bestand der Deutschen Telekom AG oder eines wesentlichen Konzernunternehmens gefährden könnten.

Roaming
Bezeichnet die Nutzung eines Kommunikationsendgeräts oder auch nur die Nutzung der Teilnehmeridentität in einem anderen Netzwerk (Visited Network) als dem Heimat-Netzwerk (Home Network). Hierzu ist erforderlich, dass die Betreiber der beiden Netzwerke ein Roaming-Abkommen getroffen haben sowie die erforderlichen Signalisierungs- und Datenverbindungen zwischen ihren Netzen geschaltet haben. Roaming kommt z. B. zum Tragen bei der länderübergreifenden Nutzung von Mobiltelefonen und Smartphones.
Prepaid
(engl.) im Voraus bezahlt. Im Gegensatz zu Postpaid-Verträgen im Voraus bezahlte Kommunikationsleistungen in Form von Guthaben ohne vertragliche Bindung.