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Aspekt 3: Sozialbelange

Der Zugang zu modernen Informationstechnologien ist ein wichtiger Schlüssel zur Teilhabe an der Informations- und Wissensgesellschaft. Mit unserer Markenkampagne #DABEI geben wir das Versprechen, möglichst vielen Menschen die Teilhabe zu ermöglichen – auch und gerade in Krisenzeiten. Mit vielfältigen Maßnahmen setzen wir uns dafür ein, dieses Versprechen einzulösen. Die Sicherheit der Daten unserer Kunden steht dabei an erster Stelle. Das Internet soll aber auch ein Ort sein, an dem sich jeder sicher fühlen kann und wo wir nach demokratischen Spielregeln zusammenleben. Deshalb gestalten wir den Wandel hin zu einer positiven Dialogkultur im Netz aktiv mit, fördern einen kompetenten Umgang mit ICT, engagieren uns gegen Hass im Netz und für mehr digitale Zivilcourage.

Weitere Informationen zu unserer Unternehmensidentität und unseren Leitlinien finden Sie in den Kapiteln „Konzernstruktur“ und „Mitarbeitende“.

Gesellschaftlich nützliche Anwendungen von ICT-Produkten

Das Internet ermöglicht uns, während der Coronavirus-Pandemie Abstand zu halten und uns trotzdem nah zu sein. Gemeinsam mit SAP haben wir die im Auftrag der Bundesregierung entwickelte Corona-Warn-App stetig weiterentwickelt. Unter anderem lässt sich in der App nun das digitale Impfzertifikat der EU darstellen. Bis September 2021 wurde sie mehr als 33 Mio. Mal heruntergeladen. Darüber hinaus haben wir mit verschiedenen Lösungen und Aktionen 2021 konkrete Hilfe geleistet. Beispielweise unterstützte Slovak Telekom Gesundheitsfachkräfte, Lehrkräfte und Studierende mit mobilen Daten, technischer Ausrüstung sowie finanziellen Mitteln. In den USA hat T‑Mobile US ihr Projekt „10Million“ fortgesetzt, um zu gewährleisten, dass Schüler*innen Zugang zum Internet haben. In Kroatien und Polen haben unsere Landesgesellschaften Hard- und Software bereitgestellt, damit in Einrichtungen für ältere oder pflegebedürftige Menschen ein Internet-Zugang gewährleistet werden konnte.

Mit unseren Produkten, Dienstleistungen und Aktivitäten können wir uns an der Bewältigung vieler ökologischer und gesellschaftlicher Herausforderungen beteiligen – dies zeigt ein Abgleich mit den 17 Nachhaltigkeitszielen (SDGs) der Vereinten Nationen. So können ICT-Lösungen u. a. dabei helfen, in der Landwirtschaft den Verbrauch von Ressourcen zu reduzieren und Ernteerträge zu erhöhen, Städte und Mobilität in puncto Nachhaltigkeit fit für die Zukunft zu machen, Stromversorgungsnetze zu stabilisieren oder den Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung zu verbessern. Diese Anwendungsgebiete bergen für uns Marktchancen. Für die Bewertung der in dieser nfE beschriebenen Konzepte ist es wichtig, den Blick auch auf die durch die Digitalisierung ermöglichten Chancen für eine nachhaltige Entwicklung zu richten. Aus diesem Grund greifen wir dieses Thema hier auf, auch wenn es im Sinne des CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetzes nicht gefordert ist.

Weitere Informationen zu unseren Nachhaltigkeitsrisiken und -chancen finden Sie im Kapitel „Risiken- und Chancen-Management – Risiken und Chancen“.

Mithilfe des ESG KPIs „Anteil Umsatz mit Nachhaltigkeitsbezug“ ermitteln wir, wie viel Umsatz wir (ohne T‑Mobile US) mit Produkten erzielen, die einen Nachhaltigkeitsbeitrag leisten. 2021 belief sich der Anteil auf gut 42 %. Darüber hinaus errechnen wir für den ESG KPI „Enablement Factor“ die positiven CO2-Effekte, die auf Kundenseite durch die Nutzung ausgewählter Produkte ermöglicht werden. Relevante Emissionen auf Kundenseite werden grundsätzlich berücksichtigt, ausgenommen davon sind Emissionen aus dem Betrieb von Videokonferenzräumen. Rebound-Effekte werden, soweit mit angemessenem Aufwand möglich, auf Basis von Studien und Experteneinschätzungen berücksichtigt. Diese Zahl setzen wir in Bezug zu unseren eigenen CO2-Emissionen: Mit diesem „Enablement Factor“ messen wir unsere Gesamtleistung im Klimaschutz. Demnach lagen 2021 in Deutschland die bei unseren Kunden ermöglichten positiven CO2-Effekte um 380 % höher als unsere eigenen CO2-Emissionen (Enablement Factor von 4,8 zu 1). Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (Enablement Factor von 7,1 zu 1) resultiert aus einer noch differenzierteren Erhebungsmethodik sowie einer geringeren Nutzerzahl unserer Konferenzlösungen.

ESG KPI „Enablement Factor“

Konzern Deutsche Telekom in Deutschland 2021

ESG KPI „Enablement Factor“ (Grafik)

Nachhaltige Produkte sind für uns auch ein wichtiger Wettbewerbsfaktor. Um unser Produktangebot immer nachhaltiger zu gestalten, arbeiten wir eng mit den Herstellern zusammen. Im Berichtsjahr haben wir in Deutschland und Österreich unsere Zusammenarbeit mit Fairphone weiter ausgebaut, dem führenden Hersteller für nachhaltige Smartphones. Auch mit Samsung sind wir eine Partnerschaft für mehr Nachhaltigkeit eingegangen und wollen bis Ende 2022 zusammen ein „grünes“ Smartphone auf den Markt bringen. Darüber hinaus haben wir gemeinsam mit vier weiteren europäischen Mobilfunk-Betreibern das Eco-Rating eingeführt. Dieses Rating kommt bereits in 26 Ländern zum Einsatz. Mehr als 150 Mobiltelefone von 15 Lieferanten wurden hinsichtlich ihrer Umweltauswirkungen über den gesamten Lebenszyklus bewertet. So unterstützen wir unsere Kund*innen dabei, nachhaltigere Kaufentscheidungen zu treffen und motivieren Hersteller, den ökologischen Fußabdruck ihrer Geräte zu reduzieren.

Um unseren Kund*innen die Nachhaltigkeitsvorteile unserer Produkte zu signalisieren, lassen wir geeignete Produkte mit anerkannten Umweltzeichen auszeichnen. So sind mehrere Router und Mesh-Geräte mit dem Umweltzeichen „Green Product“ des TÜV Rheinland zertifiziert. Darüber hinaus ist ein Großteil der Festnetz-Telefone und Media-Receiver der Telekom Deutschland mit den Prüfsiegeln „Blauer Engel“ oder „Green Product“ zertifiziert. Auch das gemeinsame Rücknahmesystem für Mobiltelefone von Telekom Deutschland und dem Unternehmen Teqcycle Solutions trägt den „Blauen Engel“.

Mit unseren Labeln #GreenMagenta und #GoodMagenta kennzeichnen wir zudem Produkte, Services, Maßnahmen und Initiativen, die einen ökologischen oder sozialen Nachhaltigkeitsmehrwert bieten. Für die Vergabe der beiden Label haben wir uns Regeln gesetzt. Nachhaltigkeitsvorteile müssen belegt sein. Gibt es eindeutige Nachteile für Gesellschaft oder Ökologie, darf #Green oder #GoodMagenta nicht vergeben werden. Die Entscheidung über eine Kennzeichnung trifft ein Gremium aus Experten unterschiedlicher Fachbereiche. Mit #GreenMagenta haben wir beispielsweise unser grünes Netz in Deutschland, das bereits seit 2020 mit Strom aus 100 % erneuerbarer Energie betrieben wird, gekennzeichnet. Auch unser Router Speedport Smart 4 mit einem Gehäuse aus 90 % Recycling-Kunststoff und einer plastikfreien Verpackung trägt das Label. Weitere Informationen zu unserem Label #GoodMagenta finden sie in den beiden nachfolgenden Abschnitten.

Ausführliche Informationen hierzu werden in unserem CR-Bericht 2021 veröffentlicht.

Zugang zum Netz und digitale Verantwortung

Überall auf der Welt ist der Zugang zu modernen Informationstechnologien Voraussetzung für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und gesellschaftliche Teilhabe an der Informations- und Wissensgesellschaft. Deshalb bauen wir unsere Infrastruktur zügig weiter aus und erhöhen mit neuen, sicheren Technologien die Übertragungsgeschwindigkeiten.

Die Nachfrage nach schnelleren, flächendeckend verfügbaren Datendiensten wächst stetig. Konzernweit investierten wir rund 18,0 Mrd. € v. a. in den Aufbau und Betrieb von Netzen, davon entfallen rund 4,1 Mrd. € allein auf das operative Segment Deutschland. Hinzu kommen noch die Investitionen, die wir im Rahmen des Erwerbs von Mobilfunk-Frequenzen tätigen. Der Ausbau breitbandiger Netze umfasst damit den Großteil des Investitionsvolumens des Konzerns in Deutschland. Richtschnur für den Ausbau sind die Ziele unserer europaweiten integrierten Netzstrategie: Mit ihr helfen wir, die Netzausbauziele der EU-Kommission sowie die Digitale Agenda und die Breitband-Strategie der Bundesregierung zu erreichen bzw. umzusetzen. Dabei ruht unsere Strategie auf den beiden Säulen Mobilfunk- und Glasfaser-Ausbau: u. a. sieht sie den Ausbau unserer Mobilfunknetze mit der 4G/LTE-Technologie vor, die eine Netzabdeckung mit schneller mobiler Breitband-Anbindung ermöglicht. Ende 2021 versorgten wir in Deutschland bereits 99 % der Haushalte mit LTE. Darüber hinaus haben wir 2021 den 5G-Ausbau in Deutschland vorangetrieben: über 90 % der Haushalte konnten 5G Ende des Jahres 2021 nutzen. In mehr als 140 deutschen Städten funkt 5G im schnellen 3,6 GHz-Frequenzbereich (Stand: Ende 2021). Im Festnetz waren zum Ende des Berichtsjahres rund 36 Mio. Haushalte mit Glasfaser-basierter Technik versorgt. Auch den FTTH-Ausbau haben wir im Berichtsjahr vorangetrieben: 2021 haben wir für rund 1,2 Mio. weitere Haushalte die Möglichkeit geschaffen, Glasfaser-Anschlüsse zu buchen. Neben FTTH-Ausbau setzen wir andere innovative Produkte ein: So kombiniert z. B. unser Hybrid-Router Übertragungsbandbreiten von Festnetz und Mobilfunk und ermöglicht so v. a. in ländlichen Gebieten höhere Übertragungsgeschwindigkeiten.

Weitere Informationen zu unseren Ausbauzielen finden Sie im Kapitel „Konzernstrategie“.

Grundsätzlich gilt, dass wir unsere Netzinfrastruktur und unsere Produkte so effizient, umwelt- und gesundheitsverträglich wie möglich gestalten wollen. Daher haben wir uns zu einem verantwortungsvollen Umgang mit dem Thema Mobilfunk und Gesundheit verpflichtet. Im Zusammenhang mit dem Ausbau des 5G-Netzes gibt es in der Öffentlichkeit Debatten über mögliche gesundheitliche Auswirkungen von 5G. Wir informieren seit über 20 Jahren über die wissenschaftliche Faktenlage zum Thema Mobilfunk und Gesundheit. Auch unterstützen wir gemeinsam mit Telefónica Deutschland, Vodafone sowie Drillisch Netz die Informationsplattform www.informationszentrum-mobilfunk.de. Das Informationszentrum Mobilfunk informiert sachlich und wissenschaftlich fundiert über öffentlich kontrovers diskutierte Fragen des Mobilfunks: über Gesundheit, Forschung, Technik, Nutzen und Anwendungen. Im Jahr 2021 hat das Informationszentrum u. a. gemeinsam mit den drei kommunalen Spitzenverbänden eine neue Broschüre zum Thema Mobilfunk und Gesundheit herausgebracht. Bereits 2004 haben wir unsere konzernweit gültige EMF-Policy (Elektromagnetische Felder, EMF) verabschiedet: Sie umfasst einheitliche Anforderungen für den Umgang mit dem Thema Mobilfunk und Gesundheit, die weit über die jeweiligen nationalen, gesetzlichen Anforderungen hinausgehen.

Weitere Informationen hierzu finden Sie im Kapitel „Risiko- und Chancen-Management“.

Die Gestaltung der digitalen Verantwortung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Unser Vorstand bringt sich aktiv in diese Diskussion ein. Dazu gehört auch die Frage des verantwortungsvollen Umgangs mit Künstlicher Intelligenz (KI). KI ist in immer mehr ICT-Produkten und -Services oftmals unbemerkt enthalten. Sie bietet Chancen, birgt aber auch Herausforderungen. Unter der Federführung des Bereichs Compliance Management haben wir bereits 2018 KI-Leitlinien zur Digitalen Ethik verabschiedet – als eines der ersten Unternehmen weltweit. Diese Leitlinien bilden den Rahmen für einen verantwortungsvollen Umgang mit KI. Ergänzend haben wir 2021 gemeinsam mit Expert*innen den Leitfaden „Professionsethik“ für alle mit KI befassten Entwickler*innen und Produktverantwortlichen entwickelt. Er liefert Best Practices, Methoden und Tipps, die dabei unterstützen, die KI-Leitlinien auf die Anwendung in Entwicklungsprozessen zu übertragen.

KI kommt u. a. in einem Sprach- und Chatbot zum Einsatz, den der Geschäftskundenvertrieb der Telekom Deutschland gemeinsam mit dem Technologie-Partner Cognigy anbietet. Dieses Angebot haben wir 2021 nach dem BSI-Kriterienkatalog für vertrauenswürdige KI (AIC4 – Artificial Intelligence Cloud Service Compliance Criteria Catalogue) überprüfen lassen. Die Einhaltung der BSI-Kriterien wurde bestätigt. Damit waren wir eines der ersten Unternehmen, das diese Überprüfung durchgeführt hat. Um auch in der Lieferkette die Entwicklung von KI sicherzustellen, die unseren hohen ethischen Anforderungen genügt, haben wir unseren Lieferantenkodex (Supplier Code of Conduct) im Jahr 2020 um entsprechende Inhalte unserer KI-Leitlinien erweitert – auch bei diesem Thema gehören wir zu den Vorreitern.

Teilhabe an der Informations- und Wissensgesellschaft

Damit Menschen gleichberechtigt an der Informations- und Wissensgesellschaft teilhaben können, ist neben dem technischen Zugang auch die Bezahlbarkeit der Produkte und Dienstleistungen wichtig. Zudem gewinnt die Kompetenz, digitale Medien sicher, eigenverantwortlich und zum Wohle aller nutzen zu können, zunehmend an Bedeutung. Wir setzen uns deshalb für mehr Medien- und Demokratiekompetenz in der Bevölkerung ein. Dabei leitet uns im Sinne unserer #DABEI-Kampagne der Anspruch, dass digitale Teilhabe auch gesellschaftliche Teilhabe umfasst.

Als eine der großen Unternehmensstiftungen in Deutschland setzt sich die Deutsche Telekom Stiftung für gute MINT-Bildung (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, MINT) in der digitalen Welt ein. Seit 2018 unterstützt sie die Initiative „Die Zukunft des MINT-Lernens“ und entwickelt gemeinsam mit fünf Hochschulen Konzepte für guten MINT-Unterricht mit digitalen Medien. Die Deutsche Telekom Stiftung investiert insgesamt 1,6 Mio. € in das Vorhaben.

Die Umsetzung von Projekten zur digitalen Teilhabe liegt in der Verantwortung der einzelnen Landesgesellschaften. Beispiele dafür sind die Jugendförderungsprogramme in der Slowakei und den USA. Slovak Telekom trägt mit dem nationalen Bildungsprogramm „ENTER“ zur Förderung von digitaler Bildung bei. Mit der „Changemaker Challenge“ hat T‑Mobile US die Jugend zu einem Ideenwettbewerb für ein besseres Zusammenleben in den Kategorien Technologie, Umwelt und Bildung aufgerufen. Dabei gab es auch eine Zusatzkategorie für T‑Mobile US Mitarbeiter*innen und deren Familien. Insgesamt wurden 16 Projekte ausgezeichnet.

Unsere Initiativen für mehr Medienkompetenz in Deutschland bündeln wir v. a. auf der Website „Medien, aber sicher“. Hier bieten wir Informationen und Material für alle Zielgruppen. Das Angebot „#DABEI-Geschichten“ – Themen aus der digitalen Welt für Jugendliche und Erwachsene – setzt sich praxisnah mit gesellschaftlich relevanten Themen der Digitalisierung auseinander und überführt diese in Angebote für Multiplikator*innen. Ziel ist es, zu sensibilisieren, Handlungsalternativen aufzuzeigen und neue Verhaltensweisen und -möglichkeiten zu erproben. Alle Module der „#DABEI-Geschichten“ sind auch in einfacher Sprache vorhanden. Unsere mehrfach ausgezeichnete Initiative „Teachtoday“ fördert den sicheren und kompetenten Umgang von Kindern und Jugendlichen mit dem Internet. Seit 2020 gibt es eine Toolbox für Multiplikator*innen und Lehrkräfte, die mehr als 120 Formate umfasst, die sich vorrangig mit Medien- und Demokratiekompetenz beschäftigen. Sie können ohne Expertenwissen eingesetzt werden und sind didaktisch für 9 bis 16-Jährige aufbereitet. Die Initiative gibt zudem das digitale und interaktive Kindermagazin „Scroller“ heraus, das auch die Möglichkeit bietet, Materialien und Hintergrundinformationen für den Unterricht zu nutzen.

Gemeinsam mit dem Marken-Management der Deutschen Telekom haben wir 2020 die Kampagne „#DABEI – Gegen Hass im Netz“ ins Leben gerufen und führten diese auch 2021 fort. Ein weiterer Themenschwerpunkt 2021 lautete „Gaming – Wo der Spaß aufhört“: Zu den Schattenseiten von Gaming-Plattformen gehören Hass und Ausgrenzung, die das Ziel haben, die Gesellschaft zu spalten. Zusammen mit 44 Partnern wie der esports player foundation und der Amadeu Antonio Stiftung setzen wir ein Zeichen für mehr digitale Zivilcourage und Haltung im Gaming. Mit Podcasts konnten wir viele tausend Menschen erreichen. Auf einem internationalen Treffen der Telekom-Führungskräfte und im Rahmen des „Equal Esports Festivals“ wurde das Thema Hass und Gaming ebenfalls aufgegriffen. Insgesamt haben wir seit Start der Kampagne im zweiten Quartal 2020 eine Reichweite von rund 720 Mio. Medienkontakten erzielt. Mehr als 3,8 Mio. Menschen haben wir alleine im Jahr 2021 direkt oder über Multiplikator*innen wie Eltern und Pädagog*innen (z. B. mit Workshops) erreicht. Die Kampagne „#DABEI – Gegen Hass im Netz“ und unser entsprechendes Engagement haben wir mit unserem #GoodMagenta-Label gekennzeichnet. Außerdem haben wir mit „Gegen Hass im Netz“ diverse Auszeichnungen und Preise gewonnen. Zum sicheren Umgang mit digitalen Medien gehört auch das Thema Datenschutz. In unserem Online-Ratgeber www.sicherdigital.de bieten wir praxisnahe Ratschläge zum sicheren Umgang mit digitalen Medien.

Die Wirkung unseres gesellschaftlichen Engagements messen wir konzernweit mit einem Set aus drei ESG KPIs. Während 2020 der Fokus der KPIs noch auf Medienkompetenz lag, haben wir 2021 den Aspekt der digitalen Teilhabe als zentralen Anspruch unserer CR- und Unternehmensstrategie nun auch in neuen bzw. angepassten KPIs abgebildet. Der ESG KPI „Community Contribution“ zeigt unser finanziell, personell und in Sachmitteln geleistetes gesellschaftliches Engagement: 2021 war dies eine Summe von 312 Mio. €. Der neue ESG KPI „Reach“ gibt die Anzahl der Personen an, die wir mit unserer Kommunikation zu digitaler Teilhabe erreicht haben. 2021 lag dieser bei 968 Mio. Personen. Der ESG KPI „Beneficiaries“ gibt die Anzahl der Personen an, die von unserem Engagement in dem Bereich digitale Teilhabe profitierten: 2021 waren es 28 Mio. Personen. Die ESG KPI-Werte für den Konzern Deutsche Telekom in Deutschland lagen 2021 bei 56 Mio. € (Community Contribution), 21 Mio. Personen (Beneficiaries) sowie 873 Mio. Personen (Reach). Wegen des Einführungsprozesses der zuvor beschriebenen abgewandelten ESG KPI ab 2021 ist der Wert der T‑Mobile US für „Reach“ noch nicht enthalten.

ESG KPI „Community Contribution“

ESG KPI „Community Contribution“ (Grafik)

Datenschutz und Datensicherheit

Nur wenn Menschen Vertrauen in die Sicherheit ihrer persönlichen Daten haben, werden sie ICT-Lösungen nutzen – und nur dann können diese Lösungen auch ihr Potenzial für eine nachhaltigere Entwicklung entfalten. Deshalb sind der Schutz und die Sicherheit von Daten für uns von besonders großer Bedeutung.

Weitere Informationen hierzu finden Sie im Kapitel „Risiko- und Chancen-Management“.

Unsere über zehn Jahre aufgebaute aktive Datenschutz- und Compliance-Kultur setzt nationale und internationale Standards. Das datenschutzbezogene Compliance-Management-System beschreibt die Maßnahmen, Prozesse und Audits, mit denen wir die Einhaltung von Gesetzen, Regelungen und Selbstverpflichtungen zum Datenschutz im Konzern sicherstellen. Der Konzernvorstand wird seit 2009 von einem unabhängigen Datenschutzbeirat beraten, der mit namhaften Expert*innen aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und unabhängigen Organisationen besetzt ist.

Datenschutz und Datensicherheit unterliegen entsprechenden Konzernrichtlinien: Die Richtlinie „Datenschutz“ (Binding Corporate Rules Privacy) regelt den Umgang mit personenbezogenen Daten. Die Richtlinie „Sicherheit“ enthält die wesentlichen sicherheitsrelevanten Grundsätze des Konzerns, die sich an den internationalen Normen ISO 27001 und ISO 27701 orientieren. So gewährleisten wir ein adäquat hohes und konsistentes Datenschutz- und Sicherheitsniveau innerhalb unseres gesamten Konzerns.

Wir geben einen jährlichen Transparenzbericht heraus – seit 2014 in Deutschland, seit 2016 auch für unsere weiteren europäischen Landesgesellschaften. Darin legen wir Art und Umfang unserer Auskünfte an Sicherheitsbehörden offen. Auf diese Weise kommen wir unserer gesetzlichen Verpflichtung als Telekommunikationsunternehmen nach.

Um für noch mehr Datenschutz und Datensicherheit in unserem Konzern zu sorgen, werden unsere Unternehmensbereiche mehrfach pro Jahr durch externe und interne Fachleute auditiert und zertifiziert. Hierzu zählen die jährliche (Re)-Zertifizierung des „Telekom Security Managements“ nach ISO 27001 sowie regelmäßige konzernweite interne Security Checks und die jährliche Überprüfung der einzelnen Konzerneinheiten im Rahmen des sog. „Security Maturity Reporting“. Diese Audits helfen uns, den Status-quo der Sicherheit in unserem Konzern zu bewerten.

Alle zwei Jahre messen wir stichprobenartig, wie es um das Datenschutz- und Sicherheitsbewusstsein im Unternehmen steht. Beim Konzerndatenschutz-Audit (KDSA) befragen wir 25.000 Beschäftigte der Deutschen Telekom zu den Themen Datenschutz und Datensicherheit. Auf Basis der Ergebnisse wird u. a. die Datenschutz-Award-Kennzahl berechnet, die das Datenschutzniveau in den Einheiten auf einer Skala von 0 bis 100 % misst. Sie wird aus den Antworten der Beschäftigten zu ihrem Denken, Handeln und Wissen in Bezug auf Datenschutz berechnet. Die Datenschutz-Award-Kennzahl wurde 2020 zuletzt erhoben und lag bei 86 % (2018: 76 %), ohne T‑Mobile US.

Bei unserer Online Awareness-Umfrage (OAU) liegt der Fokus auf dem Sicherheitsbewusstsein im Unternehmen. Die OAU befragt konzernweit rund 42.000 Beschäftigte (ohne T‑Mobile US) über alle Hierarchie-Ebenen hinweg und liefert Kennzahlen zum Sicherheitsbewusstsein. Mit wissenschaftlicher Begleitung berechnen wir auf Basis der Ergebnisse den Security Awareness-Index (S.A.I.). Er erreichte 2021 bei der letzten Befragung 80,9 von maximal 100 Punkten und liegt damit höher als bei allen anderen Unternehmen im Benchmark. Darüber hinaus lassen wir unsere Prozesse, Management-Systeme sowie Produkte und Dienste durch externe unabhängige Stellen wie den TÜV, die DQS und die DEKRA oder Wirtschaftsprüfungsgesellschaften zertifizieren. Dass die IT-Systeme der Telekom Deutschland sicher sind, hat das Prüfinstitut TÜV Informationstechnik (TÜViT) der TÜV Nord Group zuletzt 2020 bescheinigt.

Telekommunikationsunternehmen müssen ihre Mitarbeiter*innen zu Beginn des Arbeitsverhältnisses in puncto Datenschutzrecht schulen. Über diese gesetzliche Anforderung gehen wir hinaus: Wir schulen unsere Mitarbeiter*innen in Deutschland alle zwei Jahre und verpflichten sie auf das Daten- und Fernmeldegeheimnis. Für unsere internationalen Gesellschaften gelten entsprechende Vorgaben. Wo ein höheres Risiko für Datenmissbrauch besteht – bei Kunden- oder Beschäftigtendaten – führen wir zudem weitere Schulungen durch: Online-Trainings zum Selbststudium, Datenschutzvorträge sowie Präsenzveranstaltungen zu speziellen Themen wie „Kundendatenschutz“.

Die Cyber Security-Kompetenz des Konzerns ist seit dem 1. Juli 2020 bei der Telekom Tochter Deutsche Telekom Security gebündelt, dem Markführer von IT-Sicherheitslösungen in Deutschland. Sie verantwortet Themen der internen Sicherheit zum Schutz aller Konzerneinheiten und bietet für Privat- und Geschäftskunden Sicherheitslösungen, die Informationstechnologie vom Smartphone bis zur Konzerninfrastruktur sicherer machen. Im „Cyber Defense und Security Operation Center“ überwachen mehr als 240 Sicherheitsexperten weltweit rund um die Uhr unsere Systeme und die unserer Kunden.

Wir reagieren auf neu entstehende Bedrohungen und entwickeln fortwährend innovative Verfahren zur Abwehr von Angriffen. Aus gutem Grund: Unternehmen aller Branchen sind immer aggressiveren und raffinierteren Cyber-Angriffen ausgesetzt. Alleine im Berichtszeitraum haben wir durchschnittlich fast 52 Mio. Angriffe pro Tag auf unsere Honeypot-Systeme registriert. Selbstverständlich sind das nicht alles ernstzunehmende Angriffe, die von den Sensoren erkannt werden. In den meisten Fällen handelt es sich um automatisiertes Scannen auf potenzielle Schwachstellen. Das muss zwar nicht unbedingt als ein Angriff gewertet werden, zumindest aber als eine relevante Vorbereitungshandlung. Die Deutsche Telekom Security entwickelt in einer abgeschirmten Umgebung auch selbst Schad-Software und testet damit neue Systeme, ob diese Angriffe zuverlässig detektieren und auch mitigieren können. So stellen wir den Schutz unserer eigenen kritischen IT-Infrastruktur sicher. Wir bieten auch anderen Betreibern kritischer Infrastrukturen Beratungsleistungen an, z. B. für Energieversorger.

Die Erfahrung unserer Sicherheitsexperten fließt in die Entwicklung von Sicherheitslösungen für unsere Kund*innen ein. Die Deutsche Telekom Security hat zahlreiche Lösungen zur Marktreife gebracht. Unter anderem haben wir unsere wichtigsten Sicherheits- und Verteidigungsmaßnahmen im „Magenta Security Shield“ als Paketlösung zusammengefasst, um unseren Kunden einen noch besseren Schutz zu ermöglichen. Grundsätzlich spielen bei der Entwicklung unserer Produkte und Dienste Datenschutz- und Sicherheitsaspekte eine wichtige Rolle. Unsere Systeme überprüfen wir bei jedem Entwicklungsschritt auf ihre Sicherheit. Dabei nutzen wir das „Privacy and Security Assessment“-Verfahren für neu entwickelte und für bestehende Systeme, die technisch oder in der Art der Datenverarbeitung angepasst werden. Außerdem dokumentieren wir in einem standardisierten Verfahren den Datenschutz- und Datensicherheitsstatus unserer Produkte über ihren gesamten Lebenszyklus. Unsere Security Management-Systeme lassen wir extern zertifizieren. Gleichzeitig stellen wir sicher, dass unsere Leistungen auch spezifische regulatorische Anforderungen aus anderen Branchen gerecht werden, wie TISAX in der Automobilbranche.

Auch Jugendschutzkriterien werden bei der Entwicklung unserer Dienste und Produkte berücksichtigt. In Deutschland konsultieren wir bei jugendschutzrelevanten Angeboten unsere Jugendschutzbeauftragte, die Beschränkungen oder Änderungen vorschlagen kann. Bereits 2014 haben wir in jeder europäischen Landesgesellschaft für jugendschutzrelevante Themen einen Child Safety Officer (CSO) ernannt: Der CSO ist zentraler Ansprechpartner für die jeweiligen gesellschaftlichen Akteure und nimmt intern eine Schlüsselrolle bei der Koordinierung jugendschutzrelevanter Themen ein. Da der Jugendmedienschutz eine branchenübergreifende Herausforderung ist, kooperieren wir mit verschiedenen Jugendschutzorganisationen und beteiligen uns an Allianzen, wie der „Alliance to better protect minors online“, die sich zum Ziel gesetzt hat, das Internet zu einem sichereren Ort für Kinder und Jugendliche zu machen.

Weltweit arbeiten wir mit Forschungseinrichtungen, Industriepartnern, Initiativen, Standardisierungsgremien, öffentlichen Institutionen und anderen Internet-Dienstleistern zusammen – mit dem Ziel, gemeinsam der Cyber-Kriminalität entgegenzutreten und die Sicherheit im Internet zu erhöhen. So kooperieren wir bundesweit z. B. mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik und auf EU-Ebene mit der Europäischen Agentur für Netzwerk- und Informationssicherheit. Das Cyber Security Cluster Bonn ist ein Zusammenschluss von Bonner Behörden und Unternehmen, die sich der Beratung, Aufklärung und Forschung im Bereich Cyber-Sicherheit verschrieben haben. Als Expertengremium bietet das Cyber Security Cluster Bonn deutschen und europäischen Regierungsbehörden direkte Beratung an.

4G
Bezeichnung für den Mobilfunk-Standard der vierten Mobilfunk-Generation mit höheren Übertragungsraten (siehe LTE).
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5G
Neuer Kommunikations-Standard (ab 2020 Einführung): bietet Datenraten im Gigabit Bereich, führt Festnetz und Mobilfunk zusammen, unterstützt das Internet der Dinge.
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Cyber Security
Sicherheit gegen Internet-Kriminalität.
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FTTH – Fiber to the Home
(engl.) – Glasfaser bis ins Haus. Als FTTH bezeichnet man in der Telekommunikation das Verlegen von Glasfaser-Kabeln bis in die Wohnung des Kunden.
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Fairphone
Erster Smartphone-Hersteller, der die Fairtrade-Zertifizierung für das Edelmetall Gold erhielt, das in Smartphones verarbeitet wird. Fairphone bezieht seltene Erden aus konfliktfreiem Bergbau und überwacht kontinuierlich die Arbeitsbedingungen seiner Lieferanten. Das Fairphone ist außerdem für eine möglichst lange Lebensdauer konstruiert und leicht reparierbar, was es besonders ressourcenschonend macht.
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Glasfaser-Anschlüsse
Gesamtzahl aller FTTx-Anschlüsse (z. B. FTTC/VDSL, Vectoring sowie FTTH).
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Hybrid-Router
Bezeichnet Router, die die beim Kunden vorhandenen Festnetz- und Mobilfunk-Bandbreiten kombinieren können.
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ICT – Information and Communication Technology
(engl.) – Informations- und Kommunikationstechnologie.
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LTE – Long Term Evolution
Die Mobilfunk-Technik 4G nutzt u. a. Mobilfunk-Frequenzen im 800 MHz-Band, die durch die Digitalisierung des Fernsehens frei geworden sind. Mit den reichweitenstarken Fernsehfrequenzen lassen sich große Flächen mit deutlich weniger Sendemasten als bisher erschließen. LTE ermöglicht Geschwindigkeiten von mehr als 100 MBit/s im Download und 50 MBit/s im Upload.
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Router
Koppelelemente, die zwei oder mehr Subnetze miteinander verbinden. Darüber hinaus können Router die Grenzen eines Netzwerks erweitern und den Datenverkehr kontrollieren, indem sie fehlerbehaftete Datenpakete nicht weiterleiten.
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Sustainable Development Goals (SDGs)
Bilden den Kern der Agenda 2030, die die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen im Jahr 2015 für eine globale nachhaltige Entwicklung verabschiedet haben. Ziel ist es, weltweit wirtschaftlichen Fortschritt und Wohlstand zu ermöglichen – im Einklang mit sozialer Gerechtigkeit und mit Rücksicht auf die ökologischen Grenzen des globalen Wachstums. Die Agenda gilt gleichermaßen für alle Staaten dieser Welt. Die 17 SDGs definieren Ziele, um u. a. Armut und Hunger zu reduzieren, Gesundheit und Bildung zu fördern, Gleichberechtigung zu ermöglichen, Umwelt und Klima zu schützen sowie den Konsum verantwortungsvoll zu gestalten.
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